Wenn wir uns über den Eingangsbereich hinaus trauen, dann erleben wir nicht nur mehr, sondern WERDEN so viel mehr zu unserer eigenen Magie und Schönheit: einfühlsamer, sensibler, spielerischer, kreativer, liebevoller, verständnisvoller, intuitiver, vertrauensvoller, anmutiger, leidenschaftlicher und auch gelassener. Wenn wir unser inneres Wesen immer weiter öffnen, dann öffnen wir uns eines Tages für die Dinge, die jenseits von dieser Welt liegen – sogar jenseits von uns selbst. Wir kommen zu unserer Seele, zur Brücke, auf der wir zwischen unserem Dasein und der Ewigkeit balancieren und offen für beides sind. Was auch immer wir jetzt tun, es geschieht mit Seelenbewusstsein.
Die tantrische Reise ist diese innere Entwicklung vom Wahrnehmen zum Fühlen zum Herzen zum Wesen zur Seele. Auf der Reise wird unser Leben zu einem mystischen Abenteuer, und während wir immer geübter darin werden, mit allem zu sein, was das Leben bringt, sind wir weder an dieses Abenteuer gebunden noch dadurch eingeschränkt. Wir spielen, arbeiten, lieben und machen Liebe mit totaler Präsenz, und bei alldem sind wir eins mit dem ewigen Geist: Das ist die Bedeutung von mystisch.
Genau darum geht es beim Tantra, aber weil Tantra genauso gut nur die Vorrunde im Eingangsbereich bedeuten kann, nenne ich es lieber Mystisches Tantra. Wenn wir nie über den Eingangsbereich hinaus gelangen, sind wir begrenzt in unserem Begehren, so angenehm dieser Zustand auch sein kann. Was zählt, ist immer die Erfahrung. Sind wir genügend eingestimmt, um zu merken, dass wir trotz der Belohnung nach wie vor Sehnsucht haben, dann müssen wir weiter hineingehen. Auf der Suche nach dem, was uns immer noch fehlt, entdecken wir, WER uns immer noch fehlt. Was für Erfahrungen wir dabei auch machen: Unser Abenteuer wird zum Streben nach der Transformation des Erfahrenden. Das ist mystisches Tantra.