Kindred Spirit Award für meine Arbeit im Bereich der persönlichen Transformation verliehen. Es geschah während einer schwierigen Lebensphase, die mir klarmachte, wie wichtig es ist, niemals einen Schlussstrich unter die eigene Reise des Erwachens und der Heilung zu ziehen. Hier sind Auszüge eines Texts, den ich im Frühjahr 2003 nach der Verleihungszeremonie schrieb – es geht um die Lücke zwischen der Persönlichkeit und dem Sein. Gestern, 11 Jahre danach, stellte ich fest, dass ich wieder etwas zum gleichen Thema geschrieben hatte, ohne mir dessen bewusst zu sein – diesmal ging es weniger um das Erforschen der Lücke, sondern vielmehr darum, wie man sie überbrückt. Ich werde diesen Text nächste Woche als Teil 2 hier veröffentlichen.
11. April 2003: „Seit 30 Jahren lehre ich das, was ich lernen und leben möchte – das Geschenk des Seins zu ehren und zu leben. Genau so sollten wir alle leben – pulsierend lebendig, voller Vertrauen in unsere Natur, durchdrungen vom Geist der Ewigkeit und präsent mit offenem Herzen! Gäbe es diese Lücke nicht, wäre es auch so. Die Lücke ist der Abstand zwischen dem Ausdruck unseres Wesens (das ist Liebe in Aktion) und unserem Verbleiben innerhalb der Grenzen unserer Persönlichkeit (das ist Angst in Aktion). 30 Jahre lang habe ich mein Leben und meine Arbeit dem Schließen der Lücke gewidmet, und immer wieder musste ich dabei zusehen, wie sie sich in wieder in mir öffnete, wenn ich in alte Ängste zurückfiel. Das gilt für uns alle. Solange wir in Angst leben, müssen wir die Lücke aushalten. Nur wenn wir in Liebe leben, schließt sich die Lücke.
Wenn wir in unserem Wesen sind, gibt es keine Lücke. Wir sind unser Herz-und-Seelen-Wesen, transparent, liebevoll, in Verbindung mit dem unendlichen Geist und auf brillante Weise präsent. Die Verhüllung dieses Wesens ist das Kostüm unserer Persönlichkeit. Weil wir fast alle beim Aufwachsen auch Angst erlebten, Misstrauen und den Mangel an Gefühlen, gehören zu unserem Persönlichkeitskostüm auch immer die Überlebensstrategien, die wir zum Schutz vor den Dingen erschaffen haben, die wir fürchten und denen wir misstrauen. Die Lücke zu schließen heißt nicht, dass wir die Persönlichkeit verleugnen müssen. Auch sie hat ihre Geschenke, und in jedem Fall brauchen wir unsere Persönlichkeit: Durch sie nehmen wir Kontakt zu anderen auf, durch sie spielen und arbeiten wir in unserem Alltag. Aber wir müssen zu unserer Persönlichkeit stehen, müssen sie in ihren hellsten und dunkelsten Schattierungen fühlen und kennen, so dass sie nicht von unserem Herz-und-Seelen-Wesen getrennt ist. Denn dann können wir mit dem Licht und der Liebe unseres echten Bewusstseins seine Verletzungen heilen und seine Ängste lindern. Dann gibt es keine Lücke.
Es gibt nichts, was mich mehr mit der Lücke konfrontieren könnte, als die Kunst des Seins in meinem Leben zu lehren. Das ist meine Art zu lernen. Ich wusste das immer. Es war und wird weiterhin mein eigener Weg der persönlichen Transformation und des spirituellen Erwachens sein.“