Wir sind wie das Wetter, wir hören einfach nicht damit auf zu geschehen. Ich kann mich daran erinnern wie ich vor vielen Jahren einen Workshop in England geleitet habe, wo eine alte Frau war – sie war in ihren Achtzigern. Es war total still und plötzlich sagt sie: „Ich liebe Wetter!“. Nur das: „Ich liebe Wetter!“. Das ist, was du hier gelernt hast – dein Wetter zu lieben, freundlich zu sein mit was auch immer du gerade fühlst. Und ist dir mal aufgefallen, das Wetter passiert immer GENAU JETZT! Also liebe es, EGAL wie es sein mag, und zwar einfach weil es ist! Wie verrückt wir doch sind, dass wir es so kompliziert machen! Kannst du dir vorstellen, wie es wäre, wenn das Wetter so neurotisch wäre wie wir? „Warte mal, ich weiß gar nicht, ob es die richtige Zeit ist zu regnen. Ich glaube meine Wolken sind zu fett. Ist es mir gestattet sonnig zu sein? Es hat keinen Zweck, ich glaub mit mir stimmt was nicht.“ Oder die Vögel! Kannst du dir neurotische Vögel vorstellen? „Ich hab die Melodie vergessen! Außerdem weiß ich sowieso, dass die anderen Vögel meinen Gesang nicht mögen. Ich werd’ bestimmt das Morgenkonzert versauen. Vielleicht kann ich noch nicht mal fliegen. Ich werde von diesem Ast runterfallen. O mein Gott!“ Ah… wenn Vögel neurotisch wären! Aber das sind sie nicht. Sie singen einfach. Und fliegen. Und leben und kommen um. Und sie fragen sich nie warum. Ich weiß nicht, ob sie weinen. Ich glaub nicht, dass sie’s versuchen!
12/2012